Frau liest Lebenslauf auf E-Reader. Im Hintergrund ein Laptop

White-Fonting: Warum Sie auf diesen Trick verzichten sollten!

White-Fonting ist ein umstrittener Trend bei Online-Bewerbungen, bei dem zusätzliche Keywords in weißer Schrift versteckt werden. Was verlockend klingt, kann jedoch schwerwiegende Folgen haben.

Eine vermeintlich clevere Methode macht seit einiger Zeit beim online Bewerben die Runde: White-Fonting. Doch Recruiter und Karriereexperten warnen eindringlich vor diesem riskanten Trend. Wir sagen Ihnen, warum Sie auf diesen Trick besser verzichten.

Was ist White-Fonting und wie funktioniert es?

Sich online für einen neuen Job zu bewerben, wird immer mehr zum Standard. Anschreiben und Lebenslauf in digitaler Form dem potenziellen Arbeitgeber zu übermitteln, dauert heute nur noch ein paar Minuten. Die Bewerbungen werden digital erstellt und versendet. Mit diesem Trend des unkomplizierten Onlinebewerbens hat sich aber auch ein anderer Trend etabliert. Und zwar das sogenannte White-Fonting. Dabei fügen Bewerber zusätzliche Keywords aus der Stellenanzeige in weißer Schrift in ihren Lebenslauf ein. Für das menschliche Auge unsichtbar, werden die auf diese Weise präparierten Bewerbungen aber von den digitalen Scanning-Systemen, Bewerbermanagementsystemen und Crawlern erkannt. Ziel ist es, bei der automatisierten Vorauswahl bessere Chancen zu haben. Diese sind auf den ersten Blick unsichtbar, sollen aber von (ATS) erkannt werden.

Woher kommt der Trend?

Der Begriff „White-Fonting“ wurde erstmals 2023 durch einen viralen TikTok-Trend bekannt. Ein User zeigte, wie man durch versteckte weiße Schrift die Algorithmen der Bewerbungssoftware austricksen kann. Der Trick verbreitete sich besonders unter jungen Jobsuchenden rasch.

Rechtliche und ethische Bedenken

Das Verstecken von Informationen im Lebenslauf gilt als Täuschungsversuch. Im schlimmsten Fall kann dies zur fristlosen Kündigung führen, sollte der Trick erst auffallen, wenn Sie den Job bereits haben. Zudem verstößt White-Fonting gegen ethische Grundsätze der Bewerbung und das Gebot der Ehrlichkeit im Bewerbungsprozess.

So erkennen Recruiter White-Fonting in Lebensläufen

Nicht nur die Bewerber, auch die Recruiter und HR-Abteilungen haben sich auf den Trick eingestellt. Und so ist es heute für die meisten modernen Recruiting-Softwares einfach möglich, White-Fonting zu erkennen. Entsprechend automatisch werden Bewerbungen mit versteckten Keywords auch gleich aussortiert. Das Problem: Selbst wenn Sie für den Job geeignet wären und gute Chancen auf die Stelle gehabt hätten, disqualifizieren Sie sich durch diesen Trick – so er aufgedeckt wird – selbst nachhaltig, dauerhafter Imageschaden und Vertrauensverlust inklusive. Doch auch ohne eine schlaue Software erkennen Recruiter ein White-Fonting recht schnell:

  • Einfache Überprüfung durch Textmarkierung oder Farbänderung möglich
  • Auffällige Zeilenabstände
  • Ungewöhnlich viel weißer Raum am Dokumentende
  • Textextraktion durch ATS zeigt Diskrepanzen

Wie Ihr Lebenslauf auch ohne SEO-Tricks überzeugt

Setzen Sie auf Authentizität statt Tricks. Eine ehrliche, gut strukturierte Bewerbung ist der einzige nachhaltige Weg zum Erfolg. Bauen Sie relevante Keywords aus der Stellenbeschreibung organisch in Ihren Lebenslauf ein, formulieren Sie Ihren beruflichen Werdegang mit den passenden Schlagworten. Beschreiben Sie Ihre beruflichen Erfahrungen konkret und stellen Sie Ihre Qualifikationen für die ausgeschriebene Stelle ehrlich dar. Heben Sie auch Ihre Weiterbildungen und Zertifikate hervor, investieren Sie die Zeit besser in die Optimierung Ihrer tatsächlichen Fähigkeiten und in eine transparente Darstellung Ihrer Kompetenzen. Authentizität zahlt sich aus!

Foto: DragonImages/ stock.adobe.com

Ähnliche Beiträge