Stethoskop von Arzt liegt auf Formular zur Bestätigung der Berufsunfähigkeit.

Brauche ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Wann ist jemand berufsunfähig und wie kann man sich vor Gehaltsausfällen schützen? Wir haben uns die Berufsunfähigkeitsversicherung näher angeschaut und erklären Ihnen im Folgenden alles zu Höhe der Beiträge, Höhe und Dauer der Auszahlung sowie Sinnhaftigkeit einer solchen Zusatzversicherung.

Viele Menschen unterschätzen das Risiko einer Berufsunfähigkeit – dabei kann es uns alle von heute auf morgen betreffen. Laut Statistik wird jede fünfte Person in Österreich im Laufe des Berufslebens berufsunfähig, meist aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls. Die staatliche Berufsunfähigkeitspension reicht dann oft bei Weitem nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung schließt diese Lücke und hält den Betroffenen den Rücken frei.

Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung springt ein, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Die Versicherung zahlt dann eine monatliche Rente, deren Höhe Sie beim Abschluss der Versicherung selbst festlegen. Diese Zahlungen erfolgen so lange, bis Sie wieder arbeitsfähig sind oder die vereinbarte Vertragslaufzeit endet – meist bis zum regulären Pensionsantritt.

Wann gilt man als berufsunfähig?

Berufsunfähigkeit liegt dann vor, wenn Sie aufgrund eines unvorhergesehenen Ereignisses wie einer Krankheit oder eines Unfalls über mindestens sechs Monate hinweg zu mehr als 50 % außerstande sind, Ihrem zuletzt ausgeübten Beruf nachzugehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie noch einen anderen Beruf ausüben könnten. Entscheidend ist, ob Sie Ihren konkreten Beruf noch ausüben können.

Wie viel zahlt die gesetzliche Versicherung bei Berufsunfähigkeit?

Die Höhe der staatlichen Berufsunfähigkeitspension hängt von Ihrer bisherigen Versicherungsdauer und Ihrem zuletzt erzielten Einkommen ab. In der Regel liegt die gesetzliche Zahlung aber deutlich unter dem vorherigen Nettoeinkommen.  

Für wen lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ist grundsätzlich für alle sinnvoll, die im Falle einer längeren Erkrankung oder nach einem Unfall ihren Lebensunterhalt nicht mehr aus eigener Kraft bestreiten könnten. Besonders wichtig ist die Versicherung aber für Selbstständige, Freiberufler und junge Berufstätige. Denn wer nicht, oder noch nicht lange, ins staatliche System einzahlt, erhält im Ernstfall nur eine minimale Zahlung. Auch Menschen in körperlich anspruchsvollen oder psychisch belastenden Berufen sollten sich unbedingt absichern. Gerade psychische Erkrankungen und Belastungssyndrome sind heute einer der häufigsten Gründe für Berufsunfähigkeit.

Worauf sollten Sie beim Abschluss der Versicherung achten?

Vergleichen Sie die Bedingungen und Leistungen verschiedener Anbieter genau. Achten Sie auf den Leistungsumfang, Ausschlüsse und die Definition von Berufsunfähigkeit. Wählen Sie eine Versicherungssumme, die Ihre Versorgungslücke im Ernstfall schließt. Lassen Sie sich von unabhängigen Experten beraten. Ein Vergleichsportal im Internet kann Ihnen einen ersten Marktüberblick geben.

Wie finden Sie den passenden Tarif für die Versicherung?

Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, sollten Sie zuerst Ihren Bedarf kennen. Das Netz bietet hier einige gute Rechner, zum Beispiel hier. Hier können Sie anonym und kostenlos Ihre individuelle Risikosituation darstellen und aus dem Ergebnis rauslesen, wie groß Ihre Versorgungslücke ist. Unabhängige Verbraucherschutzorganisationen wie der VKI oder die Arbeiterkammer beraten Sie bei der Auswahl eines passenden Tarifs für Ihre Versicherung. Über Vergleichsportale wie etwa durchblicker.at können Sie schnell und einfach Angebote und Konditionen der unterschiedlichen Versicherungen vergleichen und die für Sie beste Option finden.

Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?

Die monatlichen Beiträge hängen von verschiedenen Faktoren ab: Ihrem Alter beim Abschluss, Ihrem Beruf, der gewünschten Rentenhöhe und Ihrem Gesundheitszustand. Ein 30-jähriger Büroangestellter zahlt für 1.000 Euro monatliche Rente etwa 50 bis 70 Euro im Monat. Je früher Sie einsteigen, desto günstiger ist die ganze Sache. Handwerker oder Menschen in Pflegeberufen müssen mit deutlich höheren Beiträgen rechnen.

Der BetterJobs-Tipp:

Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt. Schließen Sie den Vertrag möglichst früh ab – dann sind die Beiträge noch günstig und Sie haben gute Chancen auf einen Vertrag ohne Einschränkungen. Lassen Sie sich unbedingt unabhängig beraten und vergleichen Sie mehrere Angebote. Eine gute Versicherungspolizze sollte mindestens 75 Prozent Ihres Nettoeinkommens absichern.

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