Multitasking: Warum es uns schadet und wie Sie produktiver arbeiten
Kennen Sie das? Sie kochen, telefonieren gleichzeitig mit einer Freundin und helfen nebenbei den Kindern bei den Hausaufgaben. Multitasking gehört für viele zum Alltag. Doch was oberflächlich nach Effizienz aussieht, kann unserer Gesundheit und Produktivität schaden. Hier erfahren Sie, warum gezieltes Einzeltasking die bessere Alternative ist.
Multitasking bezeichnet den Versuch (und ja, es ist nicht mehr als ein Versuch), mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Doch was viele nicht wissen: Unser Gehirn kann gar nicht wirklich parallel arbeiten. Stattdessen schaltet es blitzschnell zwischen den verschiedenen Tätigkeiten hin und her – Fachleute nennen das „Task Switching“. Diese ständigen Fokuswechsel kosten enorm viel mentale Energie.
Was sind die Vorteile von Multitasking?
Die Vorteile von Multitasking sind Zeitersparnis, mehr Flexibilität, mehr Abwechslung bei sonst monotonen Aufgaben und eine effizientere Ressourcennutzung:
- Bei einfachen oder routinemäßigen Aufgaben kann Multitasking subjektiv Zeit sparen.
- Es fördert Anpassungsfähigkeit an neue Prioritäten und Aufgabenänderungen.
- Es kann helfen, monotone Tätigkeiten interessanter zu gestalten und Langeweile zu vermeiden.
- In technischen Systemen (z. B. Computern) kann Multitasking vorhandene Ressourcen effizienter auslasten.
Die (versteckten) Gefahren des Multitaskings
Studien zeigen eindeutige Zahlen: Multitasking kann unsere Leistungsfähigkeit um bis zu 40 % reduzieren – vergleichbar ist das mit den Auswirkungen von Alkohol. Zudem steigt die Fehlerquote deutlich an. Der ständige Aufgabenwechsel führt zu erhöhtem Stress, schnellerer Ermüdung, Konzentrationsschwierigkeiten und reduziertem Lernvermögen:
- Der ständige Aufgabenwechsel erhöht die Wahrscheinlichkeit von Flüchtigkeitsfehlern und führt zu Informationsverlust.
- Studien zeigen, dass Aufgaben länger dauern, wenn sie gleichzeitig bearbeitet werden, da das Gehirn Zeit benötigt, sich neu zu orientieren.
- Multitasking führt zu mentaler Erschöpfung und kann Stressreaktionen auslösen, die langfristig gesundheitliche Folgen haben.
- Durch die häufigen Unterbrechungen sinkt auch die Aufmerksamkeitsspanne und das Lernvermögen ganz grundsätzlich.
- Untersuchungen zeigen, dass beim Multitasking die Leistungsfähigkeit um fast die Hälfte sinken kann, ähnlich wie bei starkem Alkoholkonsum.
Warum unser Gehirn nicht für Multitasking gemacht ist
Unser Gehirn ist evolutionär auf fokussierte Aufmerksamkeit ausgelegt. Beim Multitasking zwingen wir es zu permanenten Umschaltprozessen, die viel Energie kosten. Das führt langfristig zu mentaler Erschöpfung und kann sogar gesundheitliche Folgen haben.
So arbeiten Sie effizienter und effektiver mit Einzeltasking
Konzentrieren Sie sich bewusst auf eine Aufgabe nach der anderen. Planen Sie Ihren Tag in Zeitblöcke und minimieren Sie Störquellen. Das mag anfangs ungewohnt sein, führt aber zu besseren Ergebnissen und mehr innerer Ruhe.
- Schalten Sie Benachrichtigungen aus
- Arbeiten Sie mit To-do-Listen
- Machen Sie regelmäßige Pausen
- Setzen Sie klare Prioritäten
- Schaffen Sie eine ablenkungsfreie Umgebung
Auch wenn Multitasking verlockend erscheint – für Ihre Produktivität und Gesundheit ist fokussiertes Arbeiten der bessere Weg. Beginnen Sie noch heute damit, Ihre Aufgaben bewusst nacheinander zu erledigen. Ihr Gehirn wird es Ihnen danken!
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