Junge Frau sitzt auf einem silbernen Sitzball in einem lichtdurchfluteten Büro lächelnd am Schreibtisch und arbeitet.

Sitzball im Büro: So stärken Sie Ihre Mitte!

 
Rückenschmerzen vom Bürostuhl? Der Sitzball kann eine gesunde Alternative darstellen. Für wen so ein Ball geeignet ist, wie man ihn richtig benutzt und was man beim Kauf von Sitzbällen fürs Büro beachten sollte, erfahren Sie hier.

Langes Sitzen im Büro ist nicht nur unangenehm – es erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2 Diabetes, Thrombose und Rücken- und Nackenverletzungen. Eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Stühlen kann der Sitzball, auch bekannt als Gymnastikball, darstellen. Er zwingt den Benutzer dazu, eine aktive Sitzposition einzunehmen, was die Muskeln des Rumpfes stärkt und die Wirbelsäule entlastet. Eine permanente Alternative zum Bürostuhl ist er jedoch nicht: Damit der Sitzball seine beste Wirkung entfaltet, muss er die richtige Größe haben, korrekt gefüllt sein und richtig benutzt werden.

Warum sind Sitzbälle im Büro so gesund?

Die Nutzung eines Sitzballs im Büroalltag fördert durch seine instabile Unterlage eine dynamische Sitzposition. Dies bedeutet, dass der Körper ständig, wenn auch minimal, in Bewegung ist, um das Gleichgewicht zu halten. Diese ständige Mikrobewegung stärkt die Muskulatur des Rückens und des Rumpfes, was zu einer verbesserten Körperhaltung führt. Langfristig kann dies Rückenschmerzen vorbeugen, die durch langes Sitzen in einer statischen Position entstehen können. Abgesehen von der Verbesserung der Körperhaltung fördern Sitzbälle die Durchblutung und erhöhen somit die Sauerstoffversorgung des Gehirns, was zu einer höheren Konzentrationsfähigkeit und Produktivität führen kann. Des Weiteren sorgen die Bälle für eine Variation in der Sitzposition, was die allgemeine Beweglichkeit verbessern kann.

Wie benutzt man diese Sitzgelegenheit richtig?

Obwohl Sitzbälle viele Vorteile bieten, gibt es einige Punkte, die es zu beachten gilt, um sicherzustellen, dass ihre Nutzung mehr Nutzen als Schaden bringt. Zunächst sollte die Größe des Balls an die Körpergröße des Benutzers angepasst sein. Weiterhin ist es ratsam, den Sitzball nicht durchgehend, sondern in Kombination mit einem herkömmlichen Bürostuhl zu nutzen, um den Körper nicht zu überanstrengen. Eine schrittweise Gewöhnung an den Sitzball wird oft empfohlen. Zudem sollte auf eine ausreichende Belastbarkeit und Rutschfestigkeit des Materials geachtet werden, um ein sicheres Sitzen zu gewährleisten.

Wie groß muss ein Sitzball sein?

Die Auswahl des richtigen Sitzballs ist entscheidend, um die gewünschten Vorteile zu erzielen. Die Ballgröße ist hierbei das wichtigste Kriterium. Eine allgemeine Regel besagt, dass die Knie beim Sitzen auf dem Ball leicht tiefer als die Hüften sein sollten. Die Beine sollten im Sitzen einen Winkel von 90 Grad bilden können. Sitzbälle sind daher in verschiedenen Größen erhältlich, wobei die Angaben des Herstellers bezüglich der Körpergröße beachtet werden sollten. Wenn Sie Ihr Büro mit Sitzbällen ausstatten möchten, sollten Sie also auf jeden Fall Bälle in verschiedenen Größen anschaffen.

Wie sitzt man richtig und gesund auf dem Ball am Schreibtisch?

Das richtige Sitzen auf einem Sitzball erfordert ein wenig Übung und Bewusstsein für die eigene Körperhaltung. Ziel ist es, die Muskulatur zu aktivieren und gleichzeitig eine ergonomische Haltung zu fördern, die langfristig Rückenschäden vorbeugen kann. Auf folgendes sollte dabei geachtet werden:

  • Richtig positionieren: Setzen Sie sich in die Mitte des Balls. Ihre Füße sollten schulterbreit auseinander und fest auf dem Boden positioniert sein.
  • Rumpfmuskulatur aktivieren: Aktivieren Sie Ihre Rumpfmuskulatur, indem Sie den Bauch leicht einziehen. Dies hilft, die Wirbelsäule zu stabilisieren und die Kernmuskulatur zu stärken.
  • Rücken gerade halten: Achten Sie darauf, dass Ihr Rücken gerade ist. Die natürliche Krümmung Ihrer Lendenwirbelsäule sollte erhalten bleiben, was bedeutet, dass Sie weder ein Hohlkreuz noch einen runden Rücken bilden sollten.
  • Schultern zurück und unten: Positionieren Sie Ihre Schultern so, dass sie entspannt zurück und unten sind. Dies verhindert Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich.
  • Blick nach vorn: Ihr Blick sollte geradeaus gerichtet sein, und Ihr Bildschirm auf Augenhöhe, um Nackenverspannungen zu vermeiden.
  • Regelmäßig die Position wechseln: Vermeiden Sie es, zu lange in einer Position zu verharren. Nutzen Sie die Beweglichkeit des Sitzballs, um regelmäßig Ihre Sitzposition zu ändern. Das ständige Ausbalancieren und Wechseln der Sitzposition fördert die Durchblutung und vermindert das Risiko von Muskelverspannungen.

Wichtig ist, sich zunächst schrittweise an den Sitzball zu gewöhnen. Beginnen Sie mit kurzen Zeitspannen und erhöhen Sie die Dauer, wie Sie sich komfortabel fühlen.

Wie lange sollte man sitzen?

Obwohl das Sitzen auf einem Sitzball viele Vorteile für die Muskulatur und die Körperhaltung mit sich bringen kann, ist es wichtig, ein gesundes Maß zu finden, um Überanstrengungen oder muskuläre Erschöpfung zu vermeiden. Experten empfehlen, den Sitzball nicht durchgehend als permanenten Bürostuhl-Ersatz zu nutzen. Stattdessen sollte er als ergänzendes Element im Büroalltag betrachtet werden. Eine gute Faustregel ist, mit kurzen Intervallen von etwa 20 bis 30 Minuten zu beginnen und diese Zeit allmählich zu erhöhen, basierend auf dem persönlichen Komfort und der körperlichen Reaktion. Eine optimale Nutzungsdauer liegt in der Regel bei maximal zwei Stunden über den Arbeitstag verteilt. Gut ist auch die Kombination mit einem Stehtisch. Dies ermöglicht es dem Körper, sich an die neue Sitzform zu gewöhnen und die Vorteile zu genießen, ohne dabei die Muskulatur zu überfordern.

Foto: New Africa / stock.adobe.com

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