Was ist die Schwerarbeitspension?
Vorzeitiger Pensionsantritt ab 60 Jahren. Die Schwerarbeitspension (auch Sonderruhegeld genannt) ermöglicht eine vorzeitige Pensionierung für Personen, die unter schwerer körperlicher und psychischer Belastung gearbeitet haben. Erfahren Sie hier alles zu den Voraussetzungen für diese Pension, Ausnahmen, Zahlungshöhe und Tipps zum Antrag.
Pension ist nicht gleich Pension. In Österreich gibt es verschiedene Möglichkeiten, in die Zeit nach dem Arbeitsleben zu starten und diese zu gestalten. Erwähnt seien hier der Frühstarterbonus oder die Altersteilzeit. Eine weitere Variente ist die Schwerarbeitspension. Dieses Modell bietet sich für Personen an, die lange Zeit unter psychisch und physisch besonders belastenden Bedingungen gearbeitet haben. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Pension früher angetreten werden.
Was zählt zu Schwerarbeit?
Ob Sie Anspruch auf eine Schwerarbeitspension haben, hängt in erster Linie davon ab, welchen Job Sie haben bzw. hatten. Als Schwerarbeit gelten ausschließlich besonders belastende Tätigkeiten wie:
- Tätigkeiten unter chemischen/physikalischen Einflüssen
- Nacht- und Schichtarbeit
- Arbeit unter extremer Hitze oder Kälte
- Schwere körperliche Arbeit
- Pflege von Menschen mit besonderem Betreuungsbedarf
Einen kompakten Überblick über sämtliche, unter den Bereich Schwerarbeit bzw. besonders belastende Berufstätigkeiten fallende Arbeitsstellen finden Sie auch auf der Seite der österreichischen Sozialversicherungen.
Wer hat Anspruch auf Schwerarbeitspension?
Die Schwerarbeitspension steht allen Personen zu, die mindestens 120 Schwerarbeitsmonate in den letzten 20 Jahren vor dem Pensionsantritt nachweisen können. Ein Schwerarbeitsmonat liegt dann vor, wenn Sie im Kalendermonat an mindestens 15 Tagen Schwerarbeit ausgeübt haben. Insgesamt müssen 540 Versicherungsmonate (45 Jahre) vorliegen. Der frühestmögliche Pensionsantritt ist mit 60 Jahren möglich. Für Frauen ist die Schwerarbeitspension erst seit dem Jahr 2024 relevant, da bis dahin noch die Möglichkeit bestand, eine Regelalterspension ab dem 60. Lebensjahr in Anspruch zu nehmen.
Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen?
Neben den entsprechenden Arbeitszeiten müssen Sie mindestens 45 Versicherungsjahre nachweisen. Sie dürfen zum Stichtag keine Pflichtversicherung haben, und Sie dürfen nicht mehr als die Geringfügigkeitsgrenze (im Jahr 2025 sind das 551,10 Euro) verdienen.
Tipps zur Antragstellung für eine Schwerarbeitspension
Der Antrag sollte etwa 3 Monate vor dem gewünschten Pensionsantritt gestellt werden. Die Feststellung der Schwerarbeitszeiten kann bereits 10 Jahre vor Antritt der Pension beantragt werden. Nach Erreichen des Regelpensionsalters wird die Schwerarbeitspension automatisch zur Alterspension.
- Nutzen Sie das Online-Formular der Pensionsversicherung
- Lassen Sie Ihre Schwerarbeitszeiten frühzeitig feststellen
- Holen Sie sich persönliche Beratung bei der Pensionsversicherung
- Bringen Sie alle notwendigen Unterlagen zum Beratungstermin mit
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